Ein ganzes Hähnchen im Backofen zuzubereiten, klingt komplizierter, als es ist – vor allem, wenn man die richtige Technik kennt. Dieses Rezept zeigt dir, wie du mit der Platthuhn- bzw. Spatchcock-Methode ein Hähnchen zubereitest, das gleichmäßig gart, außen knusprig wird und innen garantiert saftig bleibt.
Das Ergebnis ist ein aromatisches und überall zartes Brathuhn, das zuverlässig gelingt (auch wenn du noch nie ein ganzes Huhn zubereitet hast) und sich perfekt für Gäste, Feiertage oder Meal-Prep eignet.

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- So gelingt dir das saftigste & zarteste Brathuhn aus dem Ofen
- Zutaten für ein ganzes Hähnchen aus dem Ofen
- Brathuhn im Ofen: Die ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern
- Wie zerlegt man ein ganzes Hähnchen aus dem Ofen?
- Passende Beilagen zum Brathuhn
- Häufige Fragen und Antworten
- Mehr Rezepte für Gäste
- Rezept
So gelingt dir das saftigste & zarteste Brathuhn aus dem Ofen
Die Spatchcock- bzw. Platthuhn-Methode ist der einfachste Weg, ein ganzes Hähnchen wirklich gleichmäßig im Backofen zu garen. Denn normalerweise haben Brust und Keulen unterschliedliche Garzeiten. Was bei einem Brathuhn oft bedeutet, dass die Hähnchenbrust trocken wird, bevor das dunkle Fleisch gar ist.
Der Trick in diesem Rezept liegt darin, dass das Rückgart entfernt und das Huhn flachgedrückt wird, was sehr viel einfach gemacht ist als es kling! So liegt das Huhn flach auf dem Rost und alle Teile garen gleichzeitig.
Das Ergebnis ist ein Hähnchen, das außen knusprig und innen in jedem Teil zart und saftig ist. Damit ist dieses Rezept absolut gelingsicher, auch wenn du noch nie zuvor ein ganzes Hähnchen zubereitet hast.
Zutaten für ein ganzes Hähnchen aus dem Ofen

Für dieses Rezept brauchst du ein ganzes Hähnchen. Das kannst du abgepackt im Supermarkt oder bei deinem Metzger kaufen.
Salz ist essenziell für dieses Rezept, da wir das Hähnchen vor dem Garen trockeneinlegen (Dry Brining). Das ist ein fancy Begriff, der nichts anderes bedeutet, als dass wir das Hähnchen rundum großzügig und unabgedeckt in den Kühlschrank schieben, bevor es in den Ofen kommt.
Vor dem Backofen würze ich das Fleisch gerne noch mit etwas Pfeffer und Paprikapulver, das ist aber optional. Wer mag, kann auch eine passende Gewürzmischung verwenden.
Zum Garen wird das Hähnchen auf ein Gemüsebett gelegt. Dafür verwende ich gerne eine Zitrone, ganze Karotten und Selleriestangen, sowie eine Zwiebel und, wer mag, ein paar Knoblauchzehen.
Zusätzlich dazu kannst du auch noch ein paar frische Kräuter wie Thymian oder Rosmarin dazugeben.
👉 Alle Zutaten und ihre genauen Mengenangaben findest du in der Rezeptkarte am Ende des Posts.
Benötigtes und hilfreiches Küchenequipment
Die gute Nachricht ist, dass du das der hier angewendeten Spatchcock Methode fast kein Küchenequipment benötigst. Im Prinzip würde ein Rost und Blech ausreichen. Außerdem ist eine stabile Küchenschere hilfreich, aber ein scharfes Messer geht auch.
Falls du dir das Leben aber noch etwas leichter machen willst, empfehle ich dir ein Küchenthermometer. So kannst du den Garpunkt deines Hähnchens überwachen und es genau zur richtigen Zeit aus dem Ofen holen.
Brathuhn im Ofen: Die ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Bildern
Die eigentliche Arbeit in diesem Rezept wird am besten am Vortag erledigt. So kannst du das Hähnchen bis zu 24 Stunden im Kühlschrank trockeneinlegen, wodurch es innen extra zart und die Haut extra knusprig wird. Im Notfall reichen 12 bis 6 Stunden für das Dry Brining aus.
Platthuhn vorbereiten (6 bis 24 Stunden im Voraus)

Lege das Hähnchen mit der Brust nach unten und den Flügeln zu dir zeigend auf ein Brett. Schneide nun mit einer stabilen Küchenschere rechts und links von der Wirbelsäule entlang, um diese zu entfernen.

Nachdem die Wirbelsäule entfernt ist, fällt das Hähnchen etwas auf, sodass du einfach die Gedärme entfernen kannst. (Ich weiß, das ist eklig, aber verwende ein Küchentuch oder -Handschuhe dafür.)
Das Rausschneiden der Wirbelsäule braucht etwas Kraft, da du hier die kleinen Knochen, die mit ihr verbunden sind, durchschneiden musst. Alternativ kannst du die Wirbelsäule auch mit einem Messer rausschneiden. Dafür stellst du das Hähnchen ab besten senkrecht hin. (Bitte sei hier vorsichtig und pass auf deinen Fingern auf!)

Drehe das Huhn nun um, sodass die Brust nach oben und zu dir zeigt. Drücke nun mit beiden Händen fest auf das Brustbein, um es flachzudrücken.

Schneide dann die Haut bei den Flügeln mit einer Schere oder einem Messer ein. So stehen sie beim Garen schön ab und werden extra knusprig.

Tupfe das Hähnchen nun rundum mit Küchenrolle trocken. (Feuchtigkeit ist der Feind einer knusprigen Haut). Lege das Huhn nun mit der Brust nach oben flach auf ein Brett mit Rost und salze es möglichst gleichmäßig und überall von beiden Seiten.
Schiebe dein Huhn so nun so für 6 bis (am besten) 24 Stunden in den Kühlschrank. Decke es dabei nicht ab.
Ganzes Hähnchen im Ofen garen

Hole das Hähnchen 30 Minuten vor der Zubereitung aus dem Ofen. So ist es nicht mehr ganz so kalt, wenn es in den heißen Ofen kommt, was das Fleisch zarter hält.

Heize den Backofen auf 230°C Unter-/ Oberhitze vor. Wasche das Gemüse, schäle die Knoblauchzehen und Zwiebel und schneide Letztere in Viertel. Schneide ein Zitrone in Scheiben und arrangiere daraus ein Gemüsebett auf dem Rost.

Lege das Hähnchen flach auf das Gemüse und nutze die Selleriestangen und Zwiebeln, um die Keulen etwas zu erhöhen. Das Ziel ist, dass ihre Oberfläche dieselbe Höhe haben wie die der Brustfilets.

Schiebe das Hähnchen auf der mittleren Schiene mit den Keulen nach hinten zeigend in den Backofen und gare es bei 230°C Unter-/ Oberhitze für circa 40 bis 70 Minuten oder bis die Kerntemperatur im Brustfilet 68°C beträgt.
Die genaue Garzeit hängt von der Größe und dem Gewicht deines Hähnchens ab. Ein 2.5 Kilogramm schweres Hähnchen braucht um die 65 bis 70 Minuten. Ein 1,3 Kilogramm schweres Huhn ist wahrscheinlich schon nach 40 Minuten fertig. Mein 2 Kilogramm schweres Hähnchen hat genau eine Stunde gebraucht. Merke dir also, wie schwer dein Huhn ist (vor dem Entfernen des Knochens) und überprüfe im Idealfall die Gartemperatur mit einem Küchenthermometer.

Hole das ganze Hähnchen aus dem Ofen, wenn die Kerntemperatur in der Brust 68°C beträgt und lass es nun für 15 Minuten auf dem Rost ruhen. Überspringe diesen Schritt unter keinen Umständen.

Zum Servieren kannst du das Hähnchen in die einzelnen Teile zerlegen und die Brust dabei gerne noch in Scheiben schneiden.
Wie zerlegt man ein ganzes Hähnchen aus dem Ofen?
Weil es wirklich wichtig ist, sag ich es nochmal. Lass das Hähnchen für 10 bis 15 Minuten nachdem du es aus dem Ofen geholt hast ruhen und dann kannst du es zerlegen.
1. Trenne die Keulen ab:
Greife eine Keule, ziehe sie leicht vom Körper weg und schneide die Haut zwischen Keule und Brust auf. Bewege die Keule etwas nach hinten, bis das Gelenk „nachgibt“, und schneide dann direkt durch das Gelenk. Wiederhole das auf der anderen Seite.
2. Zerlege Unterschenkel und Oberschenkel:
Lege die Keule mit der Hautseite nach unten auf das Brett. Schneide entlang der Fettlinie durch das Gelenk, um Ober- und Unterschenkel zu trennen.
3. Nehme die Flügel ab:
Hebe den Flügel leicht an und schneide durch das Gelenk, das ihn mit der Brust verbindet. Die Wings lassen sich in der Regel leicht ablösen.
4. Brustfilets lösen:
Führe zum Schluss das Messer entlang des Brustbeins nach unten und löse die erste Brusthälfte vom Knochen ab. Wiederhole das auf der anderen Seite. Wer mag, kann die Filets nun noch gegen die Fasern in Scheiben schneiden, damit jeder was davon abbekommt.


Passende Beilagen zum Brathuhn
Ein ganzes Hähnchen aus dem Ofen kann mit fast jeder Beilage serviert werden. Außerdem könntest du das Fleisch auch mit einer Gabel zerreißen und es als Pulled Chicken für Salate, Enchiladas, Tacos oder Bowls verwenden.
Hier sind nur ein paar Beispiele, wie ich dieses Hähnchen in den letzten Wochen gerne serviert habe:
- Mit knusprigen Kartoffeln und meinem winterlichen Grünkohlsalat (Perfekt für Weihnachten oder Silvester!)
- In Kombination mit einem Sellerie-Kartoffelpüree und Gemüse wie geröstetem Hokkaido-Kürbis (Schiebe das Blech mit den Kürbisspalten einfach unter das Huhn, bis sie schön weich sind und Röstaromen haben.)
- Einmal habe ich das ganze Hähnchen nach dem Backen mit zwei Gabeln zerrupft, sodass ich ein Kilo Pulled Chicken im Kühlschrank hatte. Daraus habe ich unter der Woche meinen Thai Crunch Salat, Penne alla Vodka mit Hähnchen und Chicken Enchiladas gemacht. (Da Hähnchen auf der ganzen Welt gegessen wird, passt es zu jeder Länderküche!)
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Häufige Fragen und Antworten
Falls noch etwas unklar ist, helfen dir diese FAQs hoffentlich direkt weiter. Falls nicht, dann schreib mir deine Frage einfach in die Kommentare.
Du kannst den rausgeschnittenen Rückenknochen in einen Gefrierbeutel geben und im Gefrierschrank aufheben, bis du ein paar (circa 3) davon angesammelt hast. Anschließend kannst du daraus eine Hühnerbrühe kochen.
Was nach dem Zerlegen des Hähnchens übrig bleibt, kannst du mit Gemüse, Gewürzen (Lorbeerblätter, Pfefferkörner, Salz) und Wasser in einen großen Topf geben und zu einer Suppe kochen.
Mehr Rezepte für Gäste
Ich hoffe, dir gefällt dieses Rezept und du probierst es bald mal aus. Falls du noch Fragen oder Anregungen zum Rezept hast, schreibe sie mir einfach in die Kommentare, als Mail an welcome@julesmenu.de, via dem Kontaktformular oder über Instagram (@_julesmenu).
Und falls dieses Rezept deinen Geschmack getroffen hat, dann werden dir diese einfachen, aber beeindruckenden Rezepte für Gäste bestimmt auch gefallen…







Louis Thomass
Vielen Dank für das Rezept!