Mit diesem einfachen und schnellen Rezept kann jeder, ganz egal ob Brotbackprofi oder Anfänger, sein eigenes Vollkornbrot selber backen. Das Rezept ist sogar so einfach, dass wir den Brotteig nicht einmal kneten müssen. Stattdessen vermischen wir nur alle Zutaten zusammen, lassen sie für zwei Stunden gehen und backen das Brot anschließend im Ofen. Einfacher das das, kann Brotbacken gar nicht mehr werden.
Lust auf noch mehr selbst gebackene Vollkorn-Leckeren? Dann probiere doch auch mal mein Pita Brot Rezept mit Vollkornmehl oder meine Vollkorn Burger Brötchen aus! Ich bin mir sicher, du wirst sie lieben.
Warum Vollkorn besser ist …
Hörst du auch immer wieder, dass Vollkorn sooo viel besser ist als Weißmehl? Tja, das hat auch seinen Grund, denn es ist einfach wahr.
Denn obwohl Vollkornmehl kaum weniger Kalorien als Weißmehl (auch Auszugsmehl genannt) hat, ist es trotzdem aus vielerlei Gründen so viel gesünder. Hier ist warum. Im Gegensatz zu Weißmehl, das nur noch den Mehlkörper, also Stärke und Gluten enthält, besteht Vollkornmehl aus dem gesamten Getreidekorn, also den Schalen, dem Mehlkörper und dem Keimling.
Das hat zur Folge, dass Vollkornmehle und -Produkte …
- … einen höheren Eiweißgehalt haben. Noch dazu weist das Eiweiß im Vollkornmehl eine höhere biologische Wertigkeit auf, es kann also besser vom Körper in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden.
- … mehr Vitamine enthalten. Getreide wie Weizen oder Dinkel ist reich an Vitamin B1, B2, B6, Vitamin E, Niacin, Folat, Biotin und Pantothensäure. Allerdings sitzen all diese Vitamine in den Schalen und im Keimling des Getreidekorns, also die Bestandteile, die bei Weißmehl nicht mehr enthalten sind. Kein Wunder also, dass Vollkornmehl so viel mehr Vitamine enthält als Weißmehl.
- … mehr Mineralstoffe liefern. Neben all diesen Vitaminen enthält Getreide auch eine Menge Mineralstoffe, besonders Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Kupfer, Zink, Seelen, Mangan und Chrom. Aber hier ist es dasselbe Spiel wie mit den Vitaminen, die Mineralstoffe sitzen vor allem in den Schalen und dem Keimling. Deshalb sind nur Vollkornprodukte reich an diesen wertvollen Inhaltsstoffen.
- … super Ballaststofflieferanten sind. Diese Ballaststoffe regen unsere Verdauung an, da sie im Darm aufquellen und so die Darmbewegung erhöhen. Außerdem sättigen sie uns besser, da ihre Verweildauer im Magen länger ist. Wegen des größeren Nahrungsvolumens dort müssen mehr Verdauungssäfte abgegeben werden, was wiederrum die Verdauung unterstützt.
- … weniger Stärke enthalten, bedingt durch den großen Anteil an Nähr- und Ballaststoffen.
Braucht ein gesundes Brot immer auch Körner?
Wenn du der ganze Vollkornsache jetzt immer noch etwas skeptisch gegenüber bist, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass du bisher nur mit Körnern vollgestopftes Vollkornbrot gegessen hast.
Denn allzu oft enthalten Vollkornbrote auch immer eine ganze LKW-Ladung an Samen und Körner. Und ja, diese Samen und Körner sind super gesund. Dennoch bin ich nicht der größte Fan von Körnern im Brot. Ganz einfach, weil sie mir immer in den Zähnen hängen bleiben.
Falls auch du kein Körnerfan bist, dann kann ich dich beruhigen. Denn ein gesundes Vollkornbrot braucht keine Körner, um gesund zu sein. Ganz im Gegenteil, das Vollkornmehl an sich ist schon gesund und ballaststoffreich genug.
Wer möchte kann natürlich trotzdem ein paar Körner und Samen mit in den Teig geben oder sie vor dem Backen über die Oberfläche streuen. Aber notwendig sind sie hier definitiv nicht.
Zutaten
- Vollkornmehl – Dinkelvollkornmehl oder Weizenvollkornmehl, ganz wie du möchtest
- Frische Hefe
- Lauwarmes Wasser
- Etwas Honig, Ahornsirup oder Zucker als Nahrung für die Hefe
- Einen Schuss Apfelessig
- Salz
- Brotgewürz – Das gibt es online oder im Supermarkt zu kaufen. Alternativ kannst du auch eine Mischung aus je einem Teelöffel Kümmel-, Anis-, Fenchel- und Koriandersamen in einen Mörser geben und gut zerstampfen.
PS: Die genauen Mengenangaben findest du am Ende des Posts, in der Rezeptkarte.
Alternativen und Abwandlungen
Um das Brot noch etwas abzuwandeln, kannst du ganz nach Belieben noch weitere Zutaten dazugeben. Ganz besonders gut passen zum Beispiel Oliven, getrocknete Tomaten, frische oder getrocknete Kräuter, Pinienkerne, Kürbiskerne und so weiter und so fort.
Wenn du ein oder zwei dieser geschmacksintensiven Zutaten, wie zum Beispiel Oliven und getrocknete Tomaten (eine meine liebsten Kombinationen) dazugibst, kannst du zugleich auch auf das Brotgewürz verzichten. Das ist vor allem dazu da, dem „Basic-Vollkornbrot“ etwas mehr Geschmack zu verleihen.
Prinzipiell sind dir bei diesem Brot also kaum Grenzen gesetzt. Was immer du gerne probieren möchtest, kannst du mit in den Teig mischen und schauen, wie das Ergebnis schmecken wird.
So wird’s gemacht
Bei diesem Vollkornbrot Rezept handelt es sich um ein Brot, das nicht geknetet werden muss. Deshalb ist es auch perfekt für all die, die keine Küchenmaschine zuhause haben. Allerdings benötigt man für das Brot einen Gusseisentopf oder einen Bräter.
Denn der Teig ist vor dem Backen eher sehr klebrig, sodass er auf einem Blech allein nur zu einem flachen Fladen zerlaufen würde. Und das wollen wir ganz sicher nicht. Der Bräter oder Gusseisentopf sorgt hingegen dafür, dass das Brot innen wunderbar luftig und saftig wird und außen eine traumhafte Kruste bekommt.
Falls du bisher also noch nicht das passende Equipment besitzt, dann lass mich dir noch ein Argument dafür geben. Solch ein Topf lohnt sich nicht nur dafür, um dieses umschlagbar einfache und leckere Brot zu backen. Du kannst darin auch ein Ofenrisotto, Schmorgerichte, Eintöpfe, Soßen, Chilis und vieles mehr kochen. Genug leckere Gründe also sich so einen Topf anzuschaffen.
Schritt 1: Der Teig
Gib das Wasser in eine Schüssel und brösle dann die Hefe hinein. Achte darauf, dass dein Wasser auch wirklich lauwarm und nicht zu warm oder zu kalt ist. Dann gibst du den Honig dazu und rührst alles gründlich um, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
Messe als nächstes das Mehl ab und gebe es in einer großen Rühr- oder Holzschüssel. Gib dann das Salz und die Gewürze hinzu. Als nächstes gibst du, unter Rühren, nach und nach dein Hefewasser hinzu. Am besten verwendest du hierfür einfach einen Kochlöffel.
Abschließend wird noch der Apfelessig untergerührt und dann kannst du dein Teig auch schon gehen lassen. Das mit dem „ohne Kneten“ war also kein Witz. Decke die Schüssel jetzt einfach nur mit einem Küchentuch ab und lasse sie für zwei Stunden an einem warmen Ort gehen.
Schritt 2: Brot backen
Nach zwei Stunden Gehzeit ist unser Brot bereit für den Ofen. Dafür geben wir zuerst circa 40 Gramm Mehl auf die Arbeitsfläche und pinseln unseren Bräter oder den Gusseisentopf mit etwas Öl ein.
Dann löst du den Teig vorsichtig aus der Schüssel, legst ihn auf die mit Mehl bestäubte Fläche. Gib jetzt nochmal circa 40 Gramm Mehl über den Teig und forme ihn vorsichtig zu einer Kugel.
Ganz wichtig ist, dass du den Teig jetzt nicht knetest, sondern ihn nur in eine paar wenigen Bewegungen zu einer Kugel formst und ihn dann direkt in deinen Bräter oder Topf setzt.
Und so kann unser Brot nun in den Ofen. Dafür legst du als erstes den Deckel drauf und stellst den Topf dann in den, Achtung, kalten Backofen. Denn erst wenn das Brot drin ist, schalten wir den Backofen auf 200°C Unter-/Oberhitze an.
Stelle den Timer nun erstmal auf 30 Minuten. Denn nach der ersten halben Stunde nehmen wir den Deckel ab und lassen das Brot dann anschließend noch für weiter 30 Minuten ohne Deckel backen. Insgesamt braucht das Vollkornbrot also 60 Minuten im Ofen.
Lasse das Brot nach dem Backen für circa 5 bis 10 Minuten im Bräter auskühlen, bevor du es vorsichtig rausholst, um es dann vollständig auf einem Abkühlgitter abkühlen zu lassen.
So lässt sich das Rezept vorbereiten oder Reste aufheben
Wenn du das Brot schnell verbrauchst, kannst du es einfach in einer Papier- oder Stofftüte eingewickelt im Brotkorb aufbewahren. Wenn du es aber nur für dich oder für einen Zweipersonenhaushalt backst, könnte es nach drei, vier Tagen schon ganz schön trocken sein.
Deshalb ist mein Tipp der Folgende. Schneide das Brot nach dem Abkühlen direkt in Scheiben. Diese kannst du dann einfach in einem Gefrierbeutel geben und einfrieren.
Dann kannst du die Brotscheiben je nach Bedarf einzeln entnehmen und sie entweder über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen oder du gibst die gefrorene Scheibe einfach direkt in deinen Toaster. So machen wir es meistens und damit schmeckt unser Brot immer so frisch wie am ersten Tag!
Häufige Fragen und Antworten
Falls noch etwas unklar ist, helfen dir diese FAQs hoffentlich direkt weitern. Falls nicht, dann schreib mir deine Frage einfach in die Kommentare.
Essig neutralisiert den Geschmack von Hefe und verlängert die Haltbarkeit. Dadurch schmeckt das Brot weder nach Hefe, noch fängt es schnell zum Schimmeln an.
Am längsten hält sich Vollkornbrot, wenn es eingefroren wird. Dafür schneidest du es einfach in Scheiben und verstaust die in einem Gefrierbeutel. So kannst du das Brot direkt in deine Gefriertruhe legen. Um das Brot aufzutauen, holst du einfach die Scheiben, die du benötigst, aus dem Beutel und lässt sie über Nacht im Kühlschrank auftauen. Alternativ kannst du die gefroren Scheiben auch direkt in den Toaster stecke und sie so im Expressverfahren auftauen.
Verwende für ein Vollkornbrot, das mit Hefe zubereitet wird, am besten ein Vollkornweizen- oder ein Vollkorndinkelmehl. Roggenmehle müssen mit einem Sauerteig gebacken werden, weshalb sie für dieses Rezept nicht empfehlenswert sind.
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Ich hoffe, dir gefällt mein einfaches und gesundes Vollkornbrot ohne Körner und du probierst es bald mal aus. Falls du noch Fragen oder Anregungen zum Rezept hast, schreibe sie mir einfach in die Kommentare, als Mail an contact@julesbalancedrecipes.com oder via Instagram (@julesbalancedrecipes).
Außerdem freue ich mich über ein Kommentar und deine Bewertung zum Rezept, wenn du es denn ausprobiert hast. Das geht ganz einfach über die Kommentarfunktion unter diesem Post.
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Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit,
Deine Jules
Simone
Endlich habe ich ein Rezept, wofür ich meinen Gusseisentopf auch mal verwenden kann. Bisher stand er mir nur im Weg, weil ich sonst sehr wenig damit koche. Aber dieses Brot ist so lecker und so einfach, das wird es zukünftig sicherlich noch öfters geben. Vielen Dank für das tolle Rezept Jules
Jules
Ach das freut mich sehr zu hören!