Mit diesem einfachen Rezept für einen gesunden Vollkorn Pizzateig zauberst du aus Vollkornmehl einen köstliche Pizza mit knusprig dünnem Boden, einem herrlich rustikalen Geschmack und jeder Menge Ballaststoffe.
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Lust auf noch mehr Vollkorn Rezepte? Dann probiere doch auch mal meinen gesunden Vollkorn Flammkuchen ohne Hefe oder meine leckeren Vollkorn Bagels aus! Ich bin mir sicher, du wirst sie lieben. Und falls du in Eile bist, empfehle ich dir meine gesunde und einfache Pfannenpizza ohne Hefe.
Die perfekte Vollkorn Pizza
In diesem Post will ich mein ultimatives Rezept für eine gesunde Vollkornpizza mit dir teilen. Für die Entwicklung dieses Rezepts habe ich mir erstmal angeschaut, wie die Italiener ihren heiligen Pizzateig machen. Und da gibt es ein paar wichtige Dinge zu beachten...
Im italienischen Pizzateig wird nämlich immer ein Mehl vom Typ 00 verwendet, es wird meist eine Autolyse des Teigs durchgeführt und in der Regel sehr wenig Hefe verwendet.
Ganz offensichtlich habe ich einige dieser Grundsätze auf den Kopf gestellt. Denn schließlich wollte ich ja einen Vollkornteig machen. Und Vollkornmehl hat ganz andere Eigenschaften als das italienische Pizzamehl. Deshalb musste ich auch ein paar weitere Dinge ändern. Aber dazu gleich mehr. Erstmal werfen wir ein Blick auf die Zutaten für unseren Pizzateig.
Zutaten
Vollkornmehl: Du kannst für dieses Rezept sowohl Weizen- als auch Dinkelvollkornmehl verwenden. Das besondere an diesem Rezept ist, dass es nur aus Vollkornmehl zubereitet wird. Wer mag, kann aber auch die Hälfte des Vollkornmehls durch normales Weißmehl oder klassisches Pizzamehl ersetzen.
Frische Hefe: Ich finde, das Rezept funktioniert am besten mit frischer Hefe. Diese findest du im Kühlregal von Discountern und Supermärkten.
Verwende für eine optimale Teigbindung lauwarmes Wasser. Es sollte also weder zu warm noch zu kalt sein.
👉 Alle Zutaten und ihre genauen Mengenangaben findest du in der Rezeptkarte am Ende des Posts.
Schritt für Schritt Anleitung
Für die Zubereitung unseres Vollkorn Pizzateigs brauchst du eigentlich nicht mehr als eine Schüssel und deine Hände. Falls du allerdings eine Küchenmaschine zur Hand hast, dann kannst du ihr das Teigkneten sehr gerne überlassen.
1. Der Teig
⚠️ Der Teig muss schon am Vortag zubereitet werden. Denn je länger ein Pizzateig geht, desto besser wird er. Falls es dir pressiert und du deine Pizza am besten jetzt als gleich vor dir hättest, dann schau dir mal meine gesunde und einfache Pfannenpizza an.
Für den Teig geben wir als erstes das Mehl und Salz in unserer Rührschüssel. Dann füllen wir das Wasser in eine kleine Schüssel oder einen Messbecher, geben den Zucker hinzu und bröseln die Hefe hinein. Rühre dann so lange um, bis sich die Hefe gut aufgelöst hat
Nun gibst du diese Mischung unter Rühren zum Mehl. Sobald sich der Teig gut verbunden hat, kommt das Olivenöl dazu und dann heißt es kneten, und zwar für etwa 10 Minuten.
Und ja, ich weiß, wie lange und anstrengend 10 Minuten Teigkneten sein können. Aber je länger der Teig geknetet wird, desto besser geht er auf und desto besser wird dein Pizzaboden.
Eine Sache, bei der ich auch viel ausgetestet habe, war die Menge von Hefe. Im originalen italienischen Pizzateig wird oft nicht mehr als drei Gramm Hefe verwendet. Allerdings hat das Pizzamehl auch eine strapazierbarere Textur. Deshalb habe ich für diesen Vollkornteig festgestellt, dass 8 Gramm frische Hefe perfekt sind.
Nach dem Kneten wird der Teig zu einer Kugel geformt und geht für zwei Stunden bei Zimmertemperatur.
2. Die Gehzeit
Je länger dein Teig geht, desto besser wird er. Das ist Gesetz und das gilt auch für unseren Vollkorn Pizzateig. Deshalb lassen wir ihn für 24 Stunden gehen.
Allerdings unterteilen wir die Gehzeit in zwei Parts. Im ersten Teil geht der Teig nach dem Kneten an einem warmen Ort. Dafür legst du einfach ein Handtuch über die Rührschüssel und lässt den Teig darin für zwei Stunden chillen.
Danach portionieren wir den Teig in zwei gleichgroße Portionen und formen sie anschließend zu Kugeln. Dreh die Teigkugel dabei einfach zwischen deinen Händen auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche, bis eine schön runde, glattgeschliffene Kugel entsteht.
Schnappe dir dann ein tiefes Backblech, eine tiefe Auflaufform oder einfach zwei Tuppaschüsseln und bestreiche sie, als auch die beiden Teiglinge, mit etwas Olivenöl. Setze sie mit ausreichend Abstand in dein Backblech, Auflaufform oder in je eine der beiden Schüsseln und decke sie fest mit Frischhaltefolie ab. Und so kommt der Teig nun für mindestens 20 Stunden noch besser aber für 24 Stunden in den Kühlschrank.
Nach den ersten zwei Stunden Gehzeit wird der Teig portioniert und geht anschließend für circa 24 Stunden im Kühlschrank weiter auf.
3. Pizzateig formen
Dein Pizzateig muss sich vor dem Formen noch etwas akklimatisieren. Hole ihn also schon eine Stunde davor aus dem Kühlschrank und lasse ihn zugedeckt bei Zimmertemperatur warm werden.
Bevor wir loslegen, kannst du auch schon mal deinen Backofen vorheizen. Falls du eine Pizzastufe hast, dann nutze diese gerne. Ansonsten kannst du den Ofen einfach auf 250°C Ober-/Unterhitze einstellen.
So und nun geht’s ans Teigformen. Gib dafür einen der Teiglinge auf eine gut bemehlte Arbeitsfläche. Für das Bemehlen der Arbeitsfläche verwende ich übrigens lieber ein 405 Weißmehl als Vollkornmehl, da es aufgrund seiner feinen Textur hierfür besser geeignet ist.
Als erstes drückst du den Teig mit deinen Fingern vorsichtig von der Mitte heraus an den Rand, sodass die Kugel nach und nach flacher wird. Drücke den Teig aber nicht ganz bis zum Rand, damit die Luft im Teig bleibt. Dreh und wende den Teigling dabei immer wieder, damit die Pizza schön gleichmäßig rund wird.
Sobald der Teigling schon eher wie ein Frisbee aussieht, kannst du damit beginnen, den Teig mit den flachen Händen von der Mitter heraus auseinanderziehen. Dabei drehst du den Teig gleichzeitig etwas hin und her, damit er gleichmäßig rund wird und nicht festklebt. Auch hier solltest du nicht bis ganz nach außen drücken, um die Luft im Teig zu lassen.
Das Ganze drehen und ziehen machst du so lange, bis dein Teig die gewünschte Größe und Dünne erreicht hat. Danach fährst du ganz vorsichtig mit den Händen unter den Teig und hievst ihn auf das mit etwas Öl bepinselte Back- oder Pizzablech.
PS: Hier ist noch eine gute Videoanleitung zum Formen von Pizzateig. Der richtig interessante Part des Videos geht ungefähr bei 4:30 los.
Zuerst den Pizzateig vorsichtig mit den Fingerspitzen von der Mitte aus zum Rand drücken.
Anschließend wird der Teig mit den flachen Händen in einer drehenden Bewegung so lange gedehnt, bis er die gewünschte Größe erreicht hat.
Pizza belegen und backen
Sobald die Pizza auf dem Backblech ist, kannst du sie mit deinem Belag nach Wahl belegen. Dafür streichst du zuerst die Tomatensauce auf den Teig. Und am besten nimmst du nicht irgendeine Tomatensauce, sondern das Rezept, was du in der Rezeptkarte am Ende dieses Posts findest.
Es ist nämlich unser Familienrezept und stammt von der italienischen Stiefmutter meines Dads. Sie hatte zusammen mit meinem Opa eine überaus beliebte Pizzeria in der Nähe von Bamberg. Das Geheimnis ist frischer Knoblauch und reichlich Oregano, welche zusammen mit Tomaten aus der Dose passiert werden.
Anschließend kommen die restlichen Zutaten mit auf die Pizza und schon kommt sie in den Ofen. Bei 250°C Unter-/Oberhitze braucht unsere gesunde Vollkornpizza circa 11 bis 12 Minuten.
Nach dem Formen kannst du deine Vollkorn Pizza mit deinem liebsten Pizzabeleg belegen und anschließend im Ofen backen.
Pizzateig vorbereiten und aufheben
Wenn du möchtest, kannst du gleich mehrere Portionen Pizzateig auf einmal zubereiten und die übrigen Teiglinge im Tiefkühlfach für maximal drei Monate aufbewahren.
Allerdings solltest du ihn schon vor dem Aufgehen einfrieren. Dafür teilst du ihn aber schon direkt in die jeweiligen Portionen ein und verpackst ihn luftdicht in einer Gefrierdose oder einem Gefrierbeutel.
Wenn du mehrere Portionen Teig in einer Dose aufbewahren willst, dann trenne sie einfach mit etwas Backpapier voneinander. So verpackt kannst du ihn dann für bis zu drei Monate einfrieren.
Lasse den Teig am besten über 24 Stunden im Kühlschrank auftauen. So kann er gleichzeitig aufgehen. Anschließend holst du ihn aus dem Kühlschrank und lässt ihn bei Raumtemperatur noch eine weitere Stunde gehen.
Häufige Fragen und Antworten
Falls noch etwas unklar ist, helfen dir diese FAQs hoffentlich direkt weitern. Falls nicht, dann schreib mir deine Frage einfach in die Kommentare.
Ja, kannst du. Verwende dafür in etwa 3 Gramm Trockenhefe.
Ja, muss er. Viel gehen hilft leider viel, vor allem bei Vollkornhefeteigen. Wenn es schnell gehen muss, kann ich dir allerdings meine schnelle Pfannenpizza ohne Hefe empfehlen, da diese gar nicht gehen muss.
Im Notfall kannst du es mit mehr Hefe versuchen und so die Gehzeit etwas verkürzen.
Nein, dafür besteht kein Bedarf. Du kannst es zwar gerne machen, aber notwendig ist es nicht.
Noch mehr Vollkorn Rezepte
Ich hoffe, dir gefällt dieses Rezept und du probierst es bald mal aus. Falls du noch Fragen oder Anregungen zum Rezept hast, schreibe sie mir einfach in die Kommentare, als Mail an welcome@julesmenu.de, via dem Kontaktformular oder über Instagram (@_julesmenu).
Und falls dieses Rezept deinen Geschmack getroffen hat, dann werden dir diese einfachen, leckeren und überraschend gesunden Rezepte bestimmt auch gefallen…
Manuela
Das ist definitiv die beste Pizza ??
Jules
Ohh Dankeschön! Da bin ich ganz deiner Meinung. 🙂
Doreen
Ich hab keine Zeit zum gehen lassen für 22h, klappt es trotzdem?
Jules
Hallo liebe Doreen,
ich habe es noch nicht mit weniger Gehzeit probiert, deshalb kann ich dir es leider nicht sagen. Alternativ könnte ich dir aber den Teig von meiner schnellen Pfannenpizza empfehlen. Der muss nämlich überhaupt nicht gehen.
Ganz liebe Grüße
Jules
Dorina
Wenn man den Teig nicht mit meinem normalen Pizzateig vergleicht, dann lecker. Allerdings waren Mann und Kinder nicht überzeugt. Habe diese Woche dann mein reguläres Rezept etwas gesünder gestaltet und habe die Hälfte des Mehls durch Vollkornmehl ersetzt und etwas mehr Wasser zugegeben. Somit war die „Außen knusprig, innen fluffig“- Konsistenz gegeben und auch Mann und Kinder haben die Pizza anstandslos gegessen🙂
Chrissi
Hallo. Aus dem Teig werden zwei normal große Pizzen?
Liebe Grüße
Julia Schmitt
Hey Chrissi, die Pizzen sind vielleicht ein bisschen kleiner als ganz normale Pizzen. Du kannst die Mengen jedoch verdoppeln und daraus drei ganz normal große Pizzen formen.
XOXO Jules 😚